Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims von Annabel Pitcher

 

Genres:         Belletristik

Verlag:          Goldmann

ISBN:            978-3-442-31253-5

Erschienen:   2012 (1. Auflage)

Seiten: 220

gelesen: Juni 2012

 

„Meine Schwester Rose wohnt auf dem Kaminsims. Na Gut, Teile von ihr“

Seit der zehnjährige Jamie das Spider-Man-T-Shirt von seiner Mutter mit der Post bekommen hat, wartet er nur darauf, dass sie ihn besucht und ihn darin bewundert. Schließlich hat sie das versprochen. Aber wie so vieles, was Erwachsene sagen, war auch das eine Lüge. Genauso wie jeder nach dem Tod seiner Schwester Rose beteuert hat, dass alles wieder gut werden würde.

Stattdessen ist es eigentlich nur schlimmer geworden. Sein Vater versinkt in der Trauer. Seine Mutter ist verschwunden und meldet sich nicht mehr. Und seine Schwester hat beschlossen, nicht mehr zu essen. Dabei will Jamie nur, dass seine Familie wieder zueinander findet. Doch dann freundet er sich in der Schule mit Sunya an, und plötzlich nimmt sein Leben eine ganz andere Wendung.

 

Rezension / Meine Meinung:

Bei einem Bombenanschlag wird Rose, einer der Zwillingsschwestern von Jamie, ermordet. Durch diesen Anschlag zerbricht die Familie. Jamies Mutter verlässt die Familie um mit einem anderen Mann ein neues Leben zu beginnen. Die Urne von Rose steht fortan auf dem Kaminsims im Wohnzimmer. Jamie und seine Schwester Jay leben bei ihrem Vater, der jedoch in seiner Trauer lebt. Er trinkt zu viel und vergisst, dass er noch 2 weitere Kinder hat. Er schärft den Kindern ein, dass alle Moslems Mörder sind.

Da freundet sich Jamie mit Sunya an, einem moslemischen Mädchen. Während alle in der Klasse in moppen, hält Sunya zu ihm. Aber Jamie weiß, dass er seinen Vater damit unglücklich macht und doch ist sie seine einzige Freundin.

Jamie leidet unter dem Verlust der Mutter, die eigentliche Abwesenheit des Vaters und kann mit der ganzen Situation nicht umgehen.

Das Buch hat mich sehr ergriffen. Man lebt die Geschichte von Jamie mit und leidet mit ihm. In dem ganzen Buch hatte ich tiefes Mitleid mit Jamie und hätte die Eltern gerne geschüttelt und wachgerüttelt. Andererseits konnte ich auch den Vater sehr gut verstehen, der seine Tochter Rose einfach nicht loslassen konnte. Dieses Buch zeigt den Kampf einer Familie, der durch den Verlust eines Familienmitglieds entsteht. Jeder einzelne versucht damit fertig zu werden und macht dabei nicht immer alles richtig.

Ich war von dem Buch sehr begeistert und habe es in einem Tag durchgelesen. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

 

Sterne: 4 von 5